Liebe Paten/Patinnen, Mitglieder, Unterstützer/Unterstützerinnen von Kindern Zukunft geben Ghana e.V.,
in diesem Rundbrief möchte ich unser aktuelles Team in Ghana vorstellen und auf den Stand der Dinge in unseren Projekten nach anderthalb Jahren Corona eingehen.
Das Team der All Smile Together Foundation (ASTF) in Ghana rund um Judith Scholz plant, leitet und überwacht seit 15 Jahren mit unermüdlichem Einsatz, innovativen Ideen und vor allem mit ganz viel Liebe zu ihrer Arbeit alle unsere Projekte in Ghana. Seth Gyimah, im Team nur Minister genannt, ist der Administrator und Buchhalter bei ASTF. Außerdem unterrichtet er auch die Mädchen im Zentrum in Mathematik und Kunsthandwerk und kümmert sich mit ihnen um den Schulgarten. Faida Sulley arbeitet seit elf Jahren als Sozialarbeiterin bei ASTF. Sie ist für die Bedürfnisse aller Schützlinge zuständig. Sie berät,
arbeitet an Neuzulassungen und kümmert sich um die Mädchen im Ausbildungszentrum. Diana Korkor war selbst Schülerin im Ausbildungszentrum und ist nun dort seit drei Jahren Lehrerin für Mode und Design. Als neue Hausmutter im Zentrum ist Janet Amesime tätig. Francis Abuga ist seit vielen Jahren der Nachtwächter im Do Wo Yonko Ausbildungszentrum.
Von links nach rechts: Faida Sulley, Judith Scholz, Seth Gyimah, Diana Korkor, Janet Amesime und Francis Abuga
Alle Projekte litten natürlich unter den Auswirkungen der Pandemie, konnten aber weitgehend aufrecht erhalten werden. In der Zeit, in der die Schulen geschlossen waren, wurden die betreuten Schulkinder und Auszubildenden regelmäßig zu Hause besucht. Das Hauptgewicht bei den Besuchen lag auf der Beratung und Unterstützung in der persönlichen Situation der betreuten Schulkinder und Auszubildenden. Natürlich wurde der Umgang mit den Covid-19-Regeln und die möglichen Schutzmaßnahmen thematisiert.
Das Ausbildungszentrum und die Schulen, die im Frühjahr 2020 schließen mussten, sind inzwischen wieder geöffnet.
Das Titelfoto zeigt die aktuellen Schülerinnen des Fashion & Design Kurses im Ausbildungszentrums in Maase. Die jungen Frauen erlernen in der zweijährigen Ausbildung die Anfertigung von Kleidern, Taschen und mehr. Trotz Corona konnten auch bereits wieder Prüfungen stattfinden. Hier ein Foto von Georgina und Kessiah in der „Examhall“.
Nach Mitteilung von Judith Scholz hat es im ghanaischen Schulsystem größere Veränderungen gegeben. Ab diesem Jahr gibt es nur noch nach der 3. und 6. Klasse eine Prüfung. Alle Schüler/-innen der anderen Klassen werden automatisch versetzt; Zeugnisse entfallen. Das heißt, wir können die Paten/Patinnen nicht mehr mit Zeugniskopien versorgen, sondern das Team in Ghana wird regelmäßig eigene Berichte zu der schulischen und privaten Situation verfassen. Natürlich werden die Schüler/-innen weiterhin schulisch und zuhause bestmöglichst betreut.
Nach dem Abschluss der Junior High School (JHS) (9. Klasse) können alle Schüler/-innen ohne Prüfung auf die Senior High School (SHS) wechseln. Durch die entfallende Qualifizierung wird eine Überfüllung der SHS befürchtet und vermehrte Schulabbrüche erwartet. Der Lehrplan wurde verändert, neue Schulbücher mussten erstellt werden. Da die ghanaische Regierung mit der Bereitstellung der neuen Schulbücher große Probleme hat, werden oft noch die alten Bücher genutzt, was laut Schulbehörde eigentlich nicht mehr erlaubt ist.
Die finanziellen Probleme der ghanaischen Regierung treffen natürlich auch das Schulsystem. Es steht kaum Geld für die benötigten Materialien und anfallenden Reparaturen und Renovierungen zur Verfügung. Das Schulspeisungsprogramm in Grundschulen wurde ebenfalls aus Kostengründen eingestellt.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir mit unserem Patenschaftsprogramm die Kinder unterstützen können. Wenn Sie noch jemanden kennen, der eine Patenschaft übernehmen könnte, sprechen Sie ihn bitte an. Wir und vor allem die Kinder sind für jede neue Patenschaft dankbar.
Der Rohbau der neuen Bäckerei auf dem eigenen Grundstück steht.
Die Arbeiten an der neuen Bäckerei in Kukurantumi sind schon fortgeschritten und können dank einer großen Spende der Bäcker-Innungen aus dem Koblenzer Bereich zügig weiter geführt werden. Mit dem Bau einer eigenen Bäckerei können wir eine Bäcker-Ausbildung anbieten, wir schaffen einige Arbeitsplätze und wir werden Einnahmen erzielen, die unseren Projekten insgesamt zu Gute kommen.
Die Arbeit des Vorstandes in Deutschland konnte dank der Nutzung von digitalen Medien weitergeführt werden. Wir hoffen aber, dass bald wieder persönliche Treffen stattfinden können. Wir planen für den Herbst eine Mitgliederversammlung. Natürlich sind auch immer Nicht-Mitglieder als Gäste willkommen.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine gute Zeit. Bleiben Sie uns gewogen.
Herzliche Grüße
Dr. Hermann Hammes-Therré
1. Vorsitzender