… hat es geschafft.
Sie hat ihre Ausbildung abgeschlossen und unterrichtet jetzt selbst. Sackey wuchs zunächst bei ihrer Großmutter auf, denn ihre Mutter war bei ihrer Geburt noch sehr jung. Als sie sechs Jahre alt war, holte der Vater sie zu sich. Erst im Alter von zehn Jahren traf sie ihre Mutter das nächste Mal wieder – zur Beerdigung ihres Großvaters. Sackeys Mutter versprach ihr sie zu sich zu holen, doch tragischerweise verstarb sie bei einem Autounfall auf dem Rückweg von der Beerdigung. Sackey stürzte mental in ein tiefes Loch. Sie blieb bei ihrem Vater, der drei Jahre später erneut heiratete. Seine neue Frau akzeptierte Sackey nicht, für sie war sie nicht mehr als eine Haushaltshilfe und Babysitterin. Irgendwann eskalierte die familiäre Situation und Sackey wurde von ihrer Stiefmutter vor die Tür gesetzt. Sie fand Unterschlupf bei einem Onkel, fasste aber nie richtig Fuß in dessen Familie.
Erst als sie im Do Wo Yonko Training Center aufgenommen wurde und dort die Ausbildung zur Schneiderin beginnen konnte, überwand Sackey langsam ihr Trauma. Im Center hatte sie so etwas wie eine neue Familie gefunden. Das Zusammenleben mit den anderen Frauen eröffnete ihr eine ganz neue, eine andere Welt. Sie legte ihre depressiven Verhaltensweisen ab und entwickelte sich zu einer fröhlichen, ehrgeizigen und gefestigten jungen Frau. Sie hat nicht nur ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, seit Ende 2022 ist sie eine der beiden Ausbilderinnen im neu eröffneten Ausbildungsshop in Nobi. Dort wird 20 jungen Frauen eine Ausbildung ermöglicht. Sackey unterrichtet die angehenden Schneiderinnen und ihre Kollegin die Klasse der Friseurinnen.
Die kleine Bildergalerie zeigt Fotos von Sackey während der Ausbildungszeit im Center.
Titelfoto: Judith gratuliert Sackey zum Abschluss bei der Feier auf dem „Graduationfield“